Israels Krieg gegen den Gazastreifen hat wenig mit einem Krieg zu tun, denn die Opfer und die Schäden sind fast ausschließlich auf einer Seite zu finden. Nach der Zählung der palästinensischen Gesundheitsbehörden waren durch israelische Luftangriffe bis Freitagabend über 101 Menschen ums Leben gekommen.
Unter den Todesopfern sollen über 20 Kinder und Jugendliche sein, verletzt wurden über 700 Menschen. Die israelische Bevölkerung blieb bisher von Todesopfern verschont und auch die Sachschäden sind eher gering, weswegen Kommentatoren in der linksliberalen Haaretz, abstreiten, dass es sich um einen Krieg handelt. So machte ein Journalist deutlich, dass es sich eher um einen Vernichtungsschlag handelt als um berechtige Form der Verteidigung. Auf Grund der vielen Verletzten sind die medizinischen Einrichtungen des Gazastreifens schon jetzt über ihre Kapazitäten hinaus belastet. Durch Druck der ägyptischen Bevölkerung sah sich die dortige Regierung gezwungen die Blockade Gazas aufzuheben und Nahrungsmittel, sowie medizinische Güter hineinzulassen. Auch durften einige Verletzte in Ägypten behandelt werden.
Indessen steht der Beginn der allgemein erwarteten Bodenoffensive weiter aus. Geheimdienstminister Juval Steinitz wiederholte am Donnerstag seine Forderung, das 2005 geräumte Gaza-Gebiet “zeitweise wieder zu übernehmen”, der israelischen Rechten geht dies nicht weit genug. Deswegen forderten verschiedene Abgeordnete von der Partei “Haus Israel”, extreme nationalistische Partei, dass den menschlichen Tiere (gemeint sind die Palästinenser) eine Lektion erteilt wird, was damit gemeint ist zeigen die hohen Opferzahlen. Bis Donnerstagmittag hatte die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben schon 800 Tonnen Explosivstoffe auf 750 Ziele abgeworfen oder abgeschossen. Das ist mehr als während der gesamten achttägigen Militäroperation gegen Gaza im November 2012.
Auf beiden Seiten gab es inzwischen Demonstrationen gegen den Krieg, die die sofortige Einstellung der Gewalt fordern