Kubas Exportschlager Nummer 1. bleiben Zigarren. Bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion waren diese immer dicht gefolgt vom Zuckerrohr. Doch seit 1991 sind es vor allem Ärzte, die das Land “exportiert”. Über 10.000 Kubanische Ärzte arbeiten bereits in Venezuela. Nun sind 146 Ärzte nach Brasilien ausgewandert. Weitere 3.800 sollen Folgen. Die Ärzte werden die Versorgungslücke im ländlichen Teil des Landes schließen. Wie in Deutschland arbeiten einheimische Ärzte lieber in der Großstadt, das verspricht mehr Profit.
Brasiliens Gesundheitsminister Alexander Padilha schloss den Vertrag bereits im April mit Kuba ab. Der brasilianische Ärzteverband kritisierte das Vorgehen der Regierung. Die Ärzte seien “schlecht Qualifiziert”, so der Präsident des Verbandes Floriano Cardoso. Die Ärzte werden in über 700 Dörfern und Städten zum Einsatz kommen.
Auch innerhalb der aufnehmenden Bevölkerung gibt es immer wieder Widerstand gegen die Ärzte aus Kuba, obwohl diese unter Kollegen einen sehr guten Ruf genießen. Momentan arbeiten sie zum Beispiel in Ghana, Venezuela und Haiti. Diese Auslandeinsätze werden auf Kuba “Misiones” gennant. Chef der Misiones ist Omar Everleny Pérez Villanueva: Omar Everleny Pérez Villanueva.” sagte er gegenüber der taz.
Kuba hat die höchste dichte an Ärzten in Lateinamerika – 160 Bewohner kommen auf einen Arzt. Die Auslandsmissionen sollen die Solidarität zwischen den Ländern stärken, sorgen aber auch für wichtige Devisen und Öl Lieferungen, die das Land im austausch für die Arztmissionen erhält. Laut brasilianischen Angaben erhält Kuba 4.000$ monatlich pro Arzt. Insgesamt erhält Kuba durch seine Misiones ca. 6 Milliarden Euro jährlich.
Insgesamt arbeiten über 38.000 Personen des Gesundheitssektors Kubas im Ausland. Darunter 15.407 Ärzte in über 66 Ländern.