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Andalusische Gewerkschafter verteilen beschlagnahmte Schulutensilien

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Enteignete Schulutensilienen - Quelle: Foto von mundoobrero@Twitter

Enteignete Schulutensilienen – Quelle: Foto von mundoobrero@Twitter

Die andalusische Arbeitergewerkschaft (SAT) ist schon häufiger mit Robin-Hood ähnlichen Aktionen aufgefallen, so verteilten sie im vergangenen Sommer Nahrung um und besetzen Banken, um ihren Widerstand gegen die Finanzmarktdiktatur zu zeigen, nun entwendeten sie in einem sevillianischen Supermarkt 10 Einkaufswägen voller Schulutensilien.

Auf ihrer Webseite teilt die SAT mit, dass mit dieser symbolischen Aktion auf die Lage der zwei Millionen Andalusierinnen und Andalusier, die in Armut leben aufmerksam gemacht werden soll. Viele Eltern können sich aufgrund dieser Lage nicht mehr leisten, ihre Kinder zu Schulbeginn mit dem nötigen Material, das 100 bis 150 Euro kostet, zu versorgen, hieß es in der Mitteilung.

 

Gut geplante Enteignung

Die Aktion war offensichtlich gut geplant und vorbereitet und verlief entsprechend schnell, friedlich und erfolgreich. Die Polizei fand nur noch die leeren Einkaufswagen vor und kontrollierte später zwei weiße Lieferwagen kleinen Betrieben, die an der Aktion nicht beteiligt waren. Ein Video zeigt den Moment, in dem die Beute in bereitstehende Lieferwagen verladen wird.

Die SAT teilte mit, dass die Gegenstände sich an sicheren Orten befinden würden, damit sie nicht von der Polizei beschlagnahmt werden. Rechtzeitig zu Schulbeginn Anfang September sollen sie an bedürftige Familien verteilt werden, bevorzugt in den Gebieten in Andalusien, die besonders stark von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Wenn die Elternverbände aufgrund der illegalen Beschaffungsweise nicht helfen wollen, wird die SAT die Sachen auf eigene Faust verteilen.

Diego Cañamero, landesweiter Sprecher der SAT, schlug dem Geschäftsführer des Supermarkts vor, den Anfall nicht zur Anzeige zu bringen und stattdessen die Schulsachen als Spende anzusehen. Nach einem Bericht von Andaluces Diario, ist dieser darauf eingegangen. Der konservative spanische Innenminister will die AktivistInnen der SAT trotzdem die Härte des Gesetzes spüren lassen, auf welcher Grundlage dies ohne Anzeige geschehen soll, bleibt allerdings fraglich. Die andalusische Linksregierung, in deren Reihen sich auch Unterstützer der SAT befinden, plant dagegen keine Verfolgung der “TäterInnen”.


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