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Revolution in Bosnien?! – Massenproteste in den Städten!

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Demonstranten versuchten die Straße zu verbarrikadieren.

Demonstranten versuchten die Straße zu verbarrikadieren.

Mehr als 1000 Menschen folgten in Tuzla einem Facebookaufruf, die Straße zurückzuerobern: Es folgte ein Sturm auf das Gebäude der Kantonregierung. Mehr als 20 Menschen wurden schwer verletzt. Dem Aufruf schlossen sich nicht nur Studenten, Schüler, Arbeiter und Arbeitslose an, sondern auch die offizielle Gewerkschaftsführung der Betriebe Dita, Konjuh, Guming, Polihem i Poliolchem. Verschiedene Videos zeigen, wie die Menschen versuchen das von PolizistInnen umstellte Gebäude der Regierungsgebäude zu besetzen. Dabei werden die DemonstrantInnen verletzt und attackiert. Dem Aufstand in Tuzla folgten Massenproteste in Sarajevo, Bihac und Zenica! Beinahe wirkt es so, als sei ganz Bosnien auf den Beinen.

Revolution!?

Das kroatische Online Magazin index.hr titelt “Revolution in Bosnien”. Abertausende Menschen sind in ganz Bosnien auf der Straße. Wege werden blockiert, Häuser bsetzt, Reifen verbrannt. Es scheint, als ob die Menschen des Landes sich nicht mehr zum Spielball der nationalistischen Regierungen in Sarajevo und Banja Luka reduzieren lassen wollen.

Tuzla heute Morgen

23 Verletzte, 27 Verhaftete, trotzdem versprechen die DemonstrantInnen: “Wir kommen wieder!”, das ist das Ergebnis der heutigen Proteste in Tuzla. Tuzla ist mit 120.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Bosniens, der Kanton der Bevölkerungsreichste. Während der Demonstrationen ist es zudem zur Blockade des innerstädtischen Verkehrs gekommen. Dem Streit vorausgegangen waren Massenentlassungen, Schließungen und Lohnkürzungen in fast allen Städtischen Betrieben und weiteren Stadtnahen Unternehmen. Sakib Kopić, Mitarbeiter in der Politelchnischen Anlage Polihema erklärte: “Sie haben uns alle geschlagen, sogar einen 15 jährigen Jungen hat die Polizei ins Gesicht geschlagen.”. Ein weiterer Protestierender sagte, das Wahlen nichts bringen: “Nur Massenproteste können uns jetzt noch helfen.” Inzwischen scheint auch die juristische Fakultät der Stadt Tuzla besetzt zu sein, denn es wurden mehrere Speizaleinheiten dabei beobachtet, wie sie die Fakultät betraten.

Proteste breiten sich aus

Die Proteste breiten sich von Stadt zu Stadt aus und zeigen den Frust der Menschen. Was heute morgen in Tuzla als Aufstand von Arbeitern begann hat sich inzwischen wie ein Lauffeuer in allen großen Städten verbreitet. Auch in kleineren Ortschaften werden inzwischen vermehrt Menschen auf der Straße gesehen wie z.B. im Ort Kakanj. In Sarajevo skandieren die Menschen vor den Regierungsgebäuden: “Verbrecher raus!”. Dabei bewerfen sie Regierungsbeamte und Gebäude mit Eiern.

Morgen Proteste in Banja Luka

Im serbischen Teil des Landes haben sich für morgen Proteste angekündigt. Die Menschen wollen ihre Solidarität mit den Demonstranten in den den anderen Städten zeigen! “Wir ziehen bis in das Regierungsgebäude der serbischen Republik!”, heißt es in einer Erklärung.

Über die Landesgrenzen hinweg

In allen ehemaligen jugoslawischen Republiken ernten die Menschen in Bosnien Beifall. In Serbien ist es sogar zur Besetzung von Brücken in verschiedenen Städten gekommen. Auch Prominente unterstützen den Aufstand in Bosnien.
Der Aufstand ist nur die logische Konsequenz aus der nationalistischen Politik der zwei Teilrepubliken des Landes, die sich stets im Interesse des Kapitals gewandt haben. Fabriken wurden, wenn lohnend zu minimalen Preisen veräußert, Privatschulden verstaatlicht und dafür erhalten sie nun die Quittung.

Wir halten euch auf dem laufendem! (Hier ein serbokroatischer Feed).


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