Guantanamo dürfte das bekannteste Gefängnis der Welt sein, nicht nur weil den Menschen dort fast alle Rechte verwehrt bleiben, sondern auch wegen der Folter an den illegal Inhaftierten. US-Präsident Obama hatte bei seinem Antritt angekündigt, dass er das Lager schließen wolle, seit dem ist fast nichts geschehen. Nun wird die Thematik allerdings wieder angegangen, da der Staatspräsident Urugays, Mujica, angekündigt hat Gefangene aufzunehmen.
Mit der Iniative will die Regierung in Montevideo zur Schließung des Lagers beitragen, das sich illegal auf kubanischem Staatsgebiet befindet. “Man muss keine Gerede darum machen, es gibt kein Abkommen mit niemandem. Es handelt sich um eine Bitte (der USA) und es ist eine Frage der Menschenrechte”, erklärte Mujica.
Derzeit werden sich seinen Angaben zufolge noch 120 Menschen in dem Lager festgehalten. Diese sind dort seit rund 13 Jahren inhaftiert, ohne dass gegen sie irgendein Urteil gefällt worden wäre, nie sind sie einem Richter oder Staatsanwalt vorgestellt worden.
“Der US-Präsident will dieses Problem loswerden, aber der Senat fordert von ihm 60 Dinge. Deshalb hat er viele Länder gefragt, ob sie einige der Gefangenen aufnehmen können, und ich habe ihm ja gesagt, denn ich war selbst viele Jahre Gefangener”, erläuterte der Staatschef. Er sei es leid, dass die Welt von Menschenrechten spreche, aber nichts wirklich unternehme, um sie durchzusetzen.
Nach den Angaben von amerikanischen Medien soll es sich um vier Syrer und ein Pakistani, die als „nicht gefährlich“ gelten, handeln, die bald nach Uruguay ausreisen könnten. Sie dürften ihre Familien mitbringen, aber zumindest während der ersten zwei Jahre das Land nicht verlassen und nur eingeschränkt politischen Aktivitäten nachgehen.