Der kroatische Sänger Thompson alias Marko Perkovic kommt nach Deutschland. In seiner Heimat füllt er ganze Stadien mit Liedern über “böse Antichristen und Kommunisten” oder eben über Vernichtungslager wie Jasenovac. Er sieht sich selber als glühenden Patrioten und Christen, doch in seinen Liedern feiert er die Ustascha und seine Fans strecken auch gerne den Arm zum Hitlergruß aus. Nun tourt der “Patriot” durch Deutschland.
Kroatien hat ein Rassismus- und Naziproblem. Nicht nur das ein Sänger wie Thompson, der klar faschistische und rassistische Positionen in seinen Lieder verteidigt, ganze Hallen und Stadien mit seiner Musik füllen kann, sondern auch die Tatsache das es scheinbar noch immer Mode ist, in Stadien “Za Dom – Spremni!” zu schreien. Der Gruß der Ustascha, den kroatischen Nazi-Kollaborateuren des 2. Weltkriegs, wurde erst unlängst Josip Simunic zum Verhängnis. Der kroatische Fußballnationalspieler stimme ihn nach der erfolgreichen WM-Qualifikation Kroatien im Stadion an und 20.000 Fans stimmten mit ein: Dafür wurde er von der FIFA zehn Spiele gesperrt, zurecht. Der Gruß, der Übersetzt ”Für die Heimat – bereit!” bedeutet, steht symbolisch für die Vernichtung hunderttausender Serben, Juden, Roma und oppositioneller im “Unabhängigen Staat Kroatien.”
Thompson in Essen und Berlin
Eine Rassisten-Liga höher spielt der kroatische “Rocksänger” Marko Perkovic Thompson. Dieser tourt momentan mit seinem neuen Album ”Ora et Labora” durch Deutschland. Er selbst sieht sich als unpolitischen Sänger, doch einfaches googlen entlarvt ihn als Lügner. So stellt er im Lied “Jasenovac i Gradiska Stara” unter anderem einen positiven Bezug zu dem Vernichtungslager Jasenovac der kroatischen Ustascha her, grüßt am Ende des Liedes den kroatischen Ustaschaführer Ante Pavelic, sowie die “Schwarzhemden”, ein Spitzname für die SS ähnlichen Formationen der kroatischen Faschisten. In neuern Liedern verhöhnt er “Antichristen, Kommunisten und Freimaurer”, die seiner Meinung nach die kroatische Nation zerstören wollen. Für das Simon Wiesenthal Center ist klar: Thompson glorifiziert “Faschismus und Rassismus.” Thompson beteiligt sich auch jedes Jahr an den Gedenken von Bleiburg, das von kroatischen Faschisten häufig so stark verklärt wird, wie die Bombardierung Dresdens durch Alliierte von deutschen Nazis. Diese tragen dazu bei, dass die Täter-Opfer Rolle im zweiten Weltkrieg häufig verdreht wird und Partisanen werden auf irrationale Weise zu Verteidigern Kroatiens stilisiert.
Der Veranstalter beider Konzerte, Jakov Kolak, findet nicht das Thompson ein Faschist ist. Ebenso wenig sei der Gruß der Ustascha ein ganz normaler Gruß und nicht weiter erwähnenswert. Bekannt wurde Thompson 1991 mit seinem Lied Bojna Čavoglave, das im Video mit einem Ustascha Gruß beginnt und Kroatien und die “kroatische Sache” Verteidigt. In dem Lied “Ankuft der Kroaten” bedient er sich offen der Faschistischen Blut und Boden Ideologie.
“Liebe dein Land
erbaue dir auf ihm ein Heim
und verteidige es mit deinem Blut
du bist mit ihm verbunden”
Kroatische Medien verteidigen den Sänger und erklären, Thompson könne gar kein Faschist oder Nazi sein, da er erst 1966 geboren wurde. Thompson als Faschist zu bezeichnen sei damit nicht nur ein Schlag in das Gesicht des Sängers, sondern auch in das aller kroatischen patriotischen Vaterlansverteidiger der 90er, so der Autor des Beitrags. In Deutschland tritt Thompson immer wieder auf. Lokal wehren sich Antifa Gruppen gegen seine Auftritte, doch weder die Städte, den Staat noch die Veranstalter interessiert Thompsons offen Faschistische Einstellung. Kanada, den Niederlanden, Istrien und die Schweiz gehen mit gutem Beispiel voran und haben dem Sänger aufgrund seiner Ustascha Verherrlichung Einreiseverbot erteilt. Der Trägerverein der Eissporthalle in Essen, wo sein Konzert stattfinden soll, gibt sich Unschuldig. Sie wäre viel zu unbedarft gewesen und hätten nicht ahnen können, dass der Sänger eine solche “Geschichte” habe. Die Gruppe Essen Antifa Z hat angekündigt, sich gegen die Faschistischen Umtriebe zu wehr zu setzen.